Frauens(a)iten

„Es fehlt nach den bisherigen Erfahrungen meines Dafürhaltens den Frauen geradezu an der schöpferischen Phantasie, an der musikalischen Erfindungskraft, also an der angeborenen Mitgift und Grundbestimmung jedes selbständigen musikalischen Schaffens“ 

schrieb 1886 der bekannte Musikkritiker Eduard Hanslick.
Ihm zustimmend urteilte man über die gesamte Musikgeschichte hinweg, Frauen können keine großen Musikwerke schaffen. Dementsprechend wurden die komponierenden Frauen unterdrückt worden – von den Vätern, Brüdern, Ehemännern, Verlegern, Konzertveranstaltern und Musikhistorikern.
Haben sie Recht gehabt? Komponieren Frauen anders als Männer? Haben die Komponistinnen der Vergangenheit einen Anspruch auf die ernste Wahrnehmung ihres Schaffens?
All diese Fragen werden durch das Duo Kalinowsky in seinem Programm „Frauens(a)iten“ musikalisch beantwortet oder gar konterkariert. Zu hören sind Werke von Komponistinnen aus dem 19.-Anfang 20. Jahrhunderts, u. a. Helene Liebmann, Fanny Hensel, Clara Schumann, Rebecca Clarke und Elfrida Andree. Einen besonderen Akzent im Programm setzt das Werk der israelischen Komponistin Sarah Feigin, mir der das Duo eine langjährige kreative Zusammenarbeit verband.
Durch die Moderation wird dem Publikum ein Einblick in die Biografien der Künstlerinnen gewährt

Programm

Helene Liebmann (1796-1835)
Sonate op.11
Allegro – Adagio – Andante con Variatione
 
Clara Schumann (1819-1896 )
3 Romanzen op.22 (1853)
 
Rebecca Clarke (1886-1979)
Morpheus (1917)
 
PAUSE
 
Fanny Hensel (1805-1847)
Adagio (1823)
 
Elfrida Andree (1841-1929)
Zwei Romanzen
 
Minna  Keal (1909-1999)
Ballade in F minor (1929)
 
Sarah  Feigin (1928-2011)
Reflections on a Niggun (1999)

*Bildnachweis: P.S. Krøyer - Sommerabend am Skagen Südstrand.Anna Ancher und Marie Krøyer gehen zusammen spazieren.(1893) Skagen Museum, Dänemark
© Duo Kalinowsky 2010
Design und Umsetzung: SOLEIL design